Zenmeditation Köln
>>> ein Weg zu dir

Zen ist der weglose Weg.
Im 20. Jahrhundert kam es zu einer Entwicklung, in der wesentliche Meditationstechniken aus dem japanischen Zen hier in Europa auf großes Interesse stießen. Zen, als eine buddhistische Form der Meditation.
Der Zen Meister Dogen (1200 - 1253) ist der Begründer der japanischen Linie des Soto Zen. Unter seinen Schriften ist eine Anleitung zum Zazen (Zen - Sitzen) mit dem Titel "Fukan Zazengi". Aus der Übersetzung in Meister Dogens Shobogenzo, Band 1, Kristkeitz 2001, S.311 - 313:
" Wenn wir jetzt nach der Wahrheit fragen, ist die Antwort, dass sie grundsätzlich überall gegenwärtig ist. Weshalb sollten wir dann auf die Übungspraxis und die Erfahrung angewiesen sein? Das grundlegende Fahrzeug zur Verwirklichung existiert aus sich selbst heraus. Warum sollten wir daher große Anstrengungen darauf verwenden? Die ganze Wirklichkeit geht weit über den Staub und Schmutz der Welt hinaus. Wer könnte an ein Mittel glauben, sie zu reinigen? Grundsätzlich sind wir nie von unserem Ziel entfernt. Welchen Nutzen hätte da auch nur die geringste Übungspraxis."
Warum also üben?
Ohne große Entschlossenheit bleibt der Weg ohne Verwirklichung. Nach einer gewissen Zeit folgt die Erfahrung, dass man einem Paradoxon gegenübersteht. Wir gehen es mit dem Intellekt an, können es aber mit diskursivem Denken nicht lösen. Ganz im Gegenteil, bei der Verwirklichung lässt man alles los, da gibt es weder Weg noch Ziel, noch nicht einmal Verwirklichung. Es gibt kein "ich sehe, ich höre ... usw." sondern da ist nur noch Erfahrung. Letztendlich begibt man sich auf die Suche nach einer Antwort auf seine persönliche Frage.Gerade diese Suche ermöglicht den Weg.
Ein Zen Meister sprach vom weglosen Weg oder torlosen Tor und meinte, dass es in Wirklichkeit gar kein Tor gibt, durch das wir gehen müssen. Doch vom Standpunkt des Übens, müssen wir sehr wohl ein Tor durchschreiten, das Tor unserer eigenen Verblendung. Wir sollten verstehen, dass es schon eine irrige Annahme ist, besser zu werden. Aber die Suche bleibt trotzdem bestehen, jetzt ist es nicht mehr die Beförderung, der größere Gehaltsscheck, die schönere Frau, sondern nun das Erwachen. Das Subjekt findet eine neue Herausforderung, ein neues Konzept, eine neue Glückseligkeit. Das eine Konzept löst das andere ab. Erst durch das Zazen, das Sitzen in Stille, begreift der Übende irgendwann, das es da keinen " Blumentopf " zu gewinnen gibt, sondern dass man alle Vorstellungen, Begehrlichkeiten und Konzepte, also alles wonach wir immer gesucht haben --- aufzugeben gilt---!!!
Hilfe, ich soll etwas aufgeben?
In der Übung des Zazen bist du in einem großen Raum, einem Raum ohne eigene Begrenzung, in dem du sein kannst, wie du bist. Es ist vollkommen egal, ob du wütend, freudig oder traurig bist, du nimmst es einfach nur an. Bleibe in der Übung, ohne Bewertung. Wenn du von deinen Emotionen wegetragen wirst, dann kehre zurück auf die Sammlung deines Atems oder wie auch immer du übst. Du lernst ein großes Annehmen, eine große Akzeptanz, von allem anderen und dir selbst.
Die Aufgabe des Schülers ist ein fortgesetztes Nicht-Tun, vollständiges und bewusstes Nicht-Tun im gegenwärtigen Moment, eine Achtsamkeit ohne eigene urteilende Beteiligung (Samadhi). Du lässt geschehen, was einfach nur passiert, überläßt dich der Dynamik der Wirklichkeit. „Zen ist nicht etwas Aufregendes, sondern Konzentration auf deine alltäglichen Verrichtungen.“ – Shunryu Suzuki
Auf diese Weise strahlt die Wirklichkeit hell und klar. Schau auf dich, auf dein Leben und nicht auf das der Anderen. In der Regel hat die Hinwendung zum Zen ihre Ursache in einem allgemeinen Bedürfniss nach Meditation, Entspannung, oft aber auch nur nach Lebenshilfe. Im Zazen (Meditation) sitzen wir still und lassen unsere Gedanken ohne Bewertung vorbeiziehen, so als würden wir eine Wolke betrachten, die sich langsam aus unserem Gesichtsfeld entfernt. Die kosmische Ordnung verwirklicht sich im Zazen unmittelbar durch die Übung.